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Panama Reisen Panama City Skyline

Panama Reise – Urlauben wie ein Geheimagent

Um den weltberühmten Kanal in der Metropole ranken sich nach dem Putsch von 1989 viele Geschichten. Und das zu Recht: Eine Reise dorthin ist ein Abenteuer.

Ist das Manhattan oder Miami? Eine Skyline aus blendend weißen Hochhäusern vor hellblauem Himmel, denkbar knapp am Wasser gebaut. Das ist der erste Eindruck von Panama-Stadt. Doch schon vom Flugzeugfenster aus hatte man gesehen, was hier sonst noch geboten wird: grüne Inselchen in Ufernähe, dazu die roten Decks riesiger Frachtschiffe, die wartend ihre Runden ziehen, um auf der Pazifikseite in den Kanal einzulaufen. Ja, selbstverständlich: der Kanal, Panamas weltweit bekanntestes Markenzeichen. Obwohl es schade wäre, Panama an der schmalen Landenge zwischen Atlantik und Pazifik allein auf dieses Wunderwerk der Technik zu reduzieren.

Wolkenkratzer und Holzhütten

Panama City spielt jedenfalls lässig mit den allzu schnellen Wertungen der Besucher. Hatten wir eben noch angesichts der unzähligen Bankgebäude gestaunt (und uns so manche Frage über den Charakter der hier getätigten Transaktionen gestellt), so irritieren gleich darauf die Holzhütten im Schatten der modernen Architektur. Es ist eine interessante Mischung.

Hatten wir aus sich schlangengleich windenden Hochstraßen, flankiert von weiteren Banken, Einkaufszentren und Fast-Food-Ketten, noch etwas von der Unwirtlichkeit der Kapitale gemurmelt, sind wir jetzt schon zu Fuß im Casco Viejo unterwegs, dem malerischen Altstadtviertel, in dem es trotz der traditionellen spanischen Kolonialarchitektur beschaulicher zugeht als in anderen Metropolen Lateinamerikas: wie in Miniaturform die Kathedrale, der Präsidentenpalast, diverse Kirchen, Parks und Pavillons. Dafür bietet das innerstädtische Halbinselchen wunderbare Ausblicke auf das sanfte Wellengekräusel des Pazifiks und die beeindruckenden Hochhausfassaden auf der anderen Seite der kleinen Bucht.

Hinter den sorgsam restaurierten Gassen mit ihren schicken Restaurants und Andenkenläden beginnt freilich schon das berüchtigte Viertel Chorrillo, wo hinter Holzverschlägen Billigkneipen Bier und Schlägereien offerieren; nicht zufällig hatte hier einst auch Panamas Drogen-Diktator Noriega seine Hausmacht, ehe er zu Weihnachten 1989 von US-Truppen kurz und bündig aus dem Land entfernt wurde. Verständlich, dass man im seither friedlichen Panama über diesen realen Thriller nicht allzu gern spricht, obwohl der spannende Hintergrund noch immer eine große Anziehungskraft besitzt.

So ist es gerade einmal zehn Jahre her, dass am Ancón Hill, bis 1999 Sitz der amerikanischen Panamakanal-Verwaltung, die Schauspieler Pierce Brosnan und – in seiner Debütrolle – Daniel Radcliffe herumgeklettert waren, um in der Verfilmung von John le Carrés berühmtem Spionage-Schmöker „Der Schneider von Panama“ noch einmal all unsere Vorstellungen von Tropen, Liebe und Intrigen mit Leben zu füllen. Was zweifellos für Erwachsene auch prickelnder ist als Janoschs Kinderklassiker „Oh, wie schön ist Panama“.

Inzwischen aber haben wir längst das Stadtzentrum verlassen – übrigens auf der Avenida Torrijos, die an den trink- und genussfreudigen General erinnert, der 1977 mit Jimmy Carter jenen berühmten Vertrag ausgehandelt hatte, der für das Jahr 1999 die Übergabe der seit 1903 in US-Besitz befindlichen Panamakanal-Zone regelte. Wo früher Wachposten standen und das amerikanische Sternenbanner, die Stars and Stripes, wehte, flattert nun die nicht minder ansehnliche Landesflagge im lauen Wind, während gleich neben der Straße weitere Hochhäuser stehen … Aber nein, das war lediglich eine Täuschung aus dem Autofenster heraus. Die vermeintlichen Häuser sind riesige Schiffe, die sich – langsam und wie mit der Hand zu greifen – in Richtung Atlantik schieben. Hatte man tatsächlich gedacht, man wüsste bereits alles über diesen Kanal und sei folglich nicht mehr zu beeindrucken? Bevor wir jedoch auf einer Art Ausflugsschiff selbst auf dem Kanal schippern, machen wir einen Abstecher in die Welt des US-amerikanischen Südens.

So nämlich wirken die von Bougainvilleen umstandenen ehemaligen Verwaltungsgebäude im damals eher weiß besiedelten Clayton oder die Holzveranden in Gamboa, wo bis heute vor allem Schwarze wohnen – Nachkommen karibischer Kanalarbeiter, vermischt mit einheimischen Indios oder den Nachfahren jener chinesischen Kulis, die die mörderischen Moskito- und Fieber-Jahre des Kanalbaus Anfang des 20. Jahrhunderts überlebt und sich nicht wie viele ihrer Kollegen einst aus Melancholie und Mangel an Opium am Ufer erhängt hatten. Zur Ehrenrettung Panamas sei jedoch gesagt, dass auch solche Geschichten im offiziellen Kanal-Museum oberhalb der beeindruckenden Miraflores-Schleusen nicht verschwiegen werden.

Alles in allem aber kann von einer Erfolgsgeschichte gesprochen werden, denn der Durchstoß vom Atlantik zum Pazifik war gelungen, und künstliche Seen sorgen dafür, dass der Wasserhaushalt des Kanals ausgeglichen bleibt, damit ihn weiterhin täglich 38 Schiffe – Frachter ebenso wie Kreuzfahrtriesen – innerhalb von acht Stunden durchqueren können. Und dann sinken wir innerhalb weniger Minuten um neun Meter. Befinden uns zwischen zwei gigantischen Schottentoren innerhalb der erwähnten Miraflores-Schleuse, während durch ein System von Röhren unzählige Kubikmeter Wasser ablaufen, bis wir uns auf einem anderen Level befinden, nun wieder Richtung Pazifik.

Angenehme Reminiszenzen

Und gleich gegenüber die umgekehrte Prozedur in der lediglich 35 Meter breiten Wasserkammer, was derart beeindruckend ist, dass wir angesichts der pausenlos eintreffenden Ungetüme uns tatsächlich an jenen uralten Lale-Andersen-Song „Ein Schiff wird kommen“ erinnern und auf „Kai“ ganz fröhlich „Schiffe aus Hongkong, aus Java, aus Chile und Shanghai“ reimen. Allerdings wird man in Panama häufig mit solch angenehmen Reminiszenzen beschenkt. Noch heute nämlich zuckelt längs des Kanals täglich ein Personenzug der ehrwürdigen „Panama Canal Railway“ innerhalb einer knappen Stunde hoch an die Atlantikküste – die Errichtung einer Zugverbindung zwischen Nord und Süd war übrigens dem Bau des Kanals vorangegangen.

Panama ist die schmalste Stelle zwischen Nord- und Südamerika. Durchquert wird das Land vom Panamakanal, der die Karibische See im Norden und den Pazifischen Ozean im Süden verbindet. Doch nicht nur, dass dann oben bei Gatun erneut eine Hightech-Schleuse zu besichtigen ist und unweit davon die gelbbraunen Fluten des Río Chagres ins Türkis des karibischen Meeres strömen. Nicht nur, dass Ende des 19. Jahrhunderts ein junger polnischer Seemann namens Józef Teodor Konrad Korzeniowski von dieser leuchtenden und vital wuchernden Tropenregion so angetan war, dass er später – dann jedoch als weltberühmter britischer Schriftsteller Joseph Conrad – diese Gegend in seinem Roman „Nostromo“ unsterblich machen würde. Noch etwas verbindet hier auf wundersame Weise die Gegenwart mit der Vergangenheit: Das einstige Kolonial-Fort San Lorenzo mit seiner verwitterten Bastei und den enormen Kanonen erinnert an jene Zeit Ende des 16. Jahrhunderts, als Henry Morgan und Francis Drake – ihres Zeichen Piraten im Dienste der englischen Königin und unterstützt von einheimischen schwarzen Sklaven – den damaligen spanischen Kolonialherren eine empfindliche Niederlage nach der anderen bereiteten.

Wer hat wohl nicht in seinen Kinder- oder Jugendtagen all diese Piratengeschichten verschlungen? Und dann steht man tatsächlich hier, eingehüllt von einer sanften Ozeanbrise und kann es nicht fassen. Vielleicht sollte sich der Reisende deshalb ein Beispiel an den spärlich bekleideten Embera-Indianern im Inneren des Chagres-Nationalparks nehmen, die noch immer in einer Parallelwelt zum hochmodernen Kanal-Universum leben, ihre schwitzenden weißen Besucher mit freundlichem Spott betrachten und sich alsdann wieder dem Fischfang widmen.

Oder man kombiniert solche Gelassenheit einfach mit jener legendären Feierfreude, wie sie an jedem Wochenende in Panama-Stadt ausbricht, vor allem im Ausgehviertel rund um die Calle Uruguay. Wenn plötzlich bunt bemalte Party-Busse durch die Straßen fahren, die Jugendlichen vor jeder Lounge-Bar oder „Discoteca“ tanzen, und freundliche Blicke signalisieren: So überraschend vielfältig ist eine Panama Reise.

Quelle: Welt Online

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