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Galapagos Kreuzfahrt Mary Anne

Wie schon im Teil 1: Galapagos Kreuzfahrt mit Segelschiff Mary Anne – östliche Inseln beschrieben, haben wir traumhafte Tage auf den Galapagos Inseln mit unserer ersten Reisegruppe verbracht. Bis zur Ankunft unserer zweiten Gruppe mit Colette hat uns Accept Reisen eine individuelle Überbrückung geschaffen. Es ist ein wenig, als ob wir nochmals neu in das Galapagos Abenteuer starten.

1./ 8. Tag: Nun sind wir also die letzten der Mohikaner – Fernando verwöhnt uns nun so richtig, als alte Hasen. Heute muss die Crew das Schiff für die nächste Gruppe rüsten, so gehen wir an Land und werden dort für weitere Aktivitäten von Karime abgeholt. Karime fährt mit uns ins Hochland von Santa Cruz, wo wir dann auch frei lebenden Galapagos-Riesenschildkröten begegnen. Im Zweifelsfalle haben diese immer Vorfahrt! An dem Viewpoint Cerro Mesa hat man einen Ausblick bis Baltra über Gordons Rock fast bis Puerto Ayora. Karime liebt die Pflanzenwelt Galapagos und kann uns ganz viel über die vielen nur hier vorkommenden, endemischen Pflanzen erzählen. Das ist neben den vielen Informationen zu den Tieren nochmals ein weiterer interessanter Aspekt. Um auch die Lebensweise der Menschen kennen zu lernen, machen wir einen Zwischenstopp in El Trapice, einer Farm, wo Zuckerrohr, Kaffee und Kakao angebaut und verarbeitet werden und natürlich Zuckerrohrschnaps – natürlich müssen wir probieren, eine echte Herausforderung um 12.00 h, aber was macht man nicht alles aus Höflichkeit! Nein, war nett und lustig! Beschwingt geht es weiter auf eine Ranch zum Mittagessen mit Karime, wo wir noch einiges an Fragen loswerden können. Auf dieser Ranch gibt es einen kleinen Souvenir-Shop und ich finde zwei so süße Kinderbücher: „How the Booby got its feet“ und „Is your mama an iguana“ – später stelle ich fest, dass sie von Johanna Angermeyer, einem Mitglied unserer Eignerfamilie der Mary Anne gestaltet worden sind. Sie hat die Tierwelt von Galapagos auf wunderbare Weise mit Humor kind- und erwachsenengerecht eingefangen. Lohnt sich! Karime verabschiedet sich an der Promenade von Puerto Ayora und wir gehen diesmal in aller Ruhe ein paar Souvenirs für die Lieben zu Hause jagen. Zwischendurch einen guten Kaffee und immer wieder begegnen uns Seelöwen, Pelikane und Meeres-Iguanas, die sich zwischen den Häusern am Hafen tummeln. Zurück an Bord der Mary Anne trudelt nun auch die neue Reisegruppe ein. Wir sind diesmal nur 14 Reisende, eine Dame ist blind und für unseren Guide Colette eine echte Herausforderung. Ein junger Amerikaner wird uns nur 4 Tage als Beurteiler seiner Agentur begleiten und weitere 4 Tage auf der Passion verbringen. Er zeigt uns später die Unterschiede der Galapagos Schiffe, die sich die ganze Zeit begleiten. Die Passion (gleicher Eigner) ist deutlich luxuriöser, allerdings sind wir uns alle einig, eher wie ein Hotel – nicht zu vergleichen mit dem alten Charme der Mary Anne. Wieder sind wir die einzigen non-native-speaker, allerdings kann ein englischer Professor im Ruhestand ein wenig deutsch, da er in Österreich gearbeitet hat. In den nächsten Tagen werden wir mit ihm und dem jungen Amerikaner die „Whale Watching Society“ gründen und sehr viel Spaß haben – doch dazu später mehr. Wir genießen den Abend fast allein an Deck, da die anderen der Gruppe sich erstmal akklimatisieren müssen. Wir alten Seebären genießen natürlich den Sonnenuntergang im Hafen von Puerto Ayora vor Santa Cruz.

2./ 9. Tag: Morgendliche Routine, Kaffee bei Fernando abgeholt, barfuß und schauen, wo wir sind. Über Nacht sind wir zur Isla Floreana navigiert und wir beginnen mit einer Nasslandung am Punta Cormoran. Colette ist ziemlich beschäftigt mit der Herausforderung, die ihre Gruppe an sie stellt, da auch ein paar ältere, englische Damen dabei sind, die ihre erste Nasslandung bewältigen müssen. Als alle glücklich an Land sind folgen sehr viele ausführliche Erklärungen zu Flora und Fauna. Floreana ist eine Zwischenstation für Flamingos, denen wir in unserem ersten Teil der Galapagos Reise nicht begegnet sind. Aber hier haben wir Glück. Sehr malerisch präsentieren sie sich vor den dunklen Lavasteinen mit ihrem organge-pinkfarbenem Gefieder! Blaufuß-Tölpel/Boobies machen ihren Booby-Dance und dabei ruft er: „Whistle, whistle!“ und sie antwortet: „Honk, honk!“ An dem langen Sandstrand tummeln sich zwischen unseren Füßen eine Menge Rochen, doch Vorsicht, sie haben einen giftigen Stachel am Schwanzende. Die kleinsten sind um die 40 cm Spannweite, die größeren ca. 1 Meter – und wir mittendrin! Yeah! Danach geht es zum ersten Schnorchelgang für diese Galapagos Gruppe – bin ich froh, dass wir schon üben konnten – am Devils Crown, einem Felsen, der fast 10 Meter tief abfällt. Das Wasser ist sehr unruhig und sehr kalt. Aber die Vielzahl an Fischen ist fantastisch, bis hin zu Haien! Ich steh ja nicht so auf die, aber für die meisten ist ein Hai immer der Höhepunkt. Nun, mir gefallen die Seelöwen und die Schildkröten besser – auch die vielen bunten Fische wollen später durch mein Buch erstmal klassifiziert werden. Dieser Platz hat eine ganz eigene Atmosphäre, da sich bis in die Tiefe hinab so viele verschiedene Fischarten tummeln. Wenn man mitten in einem Schwarm schwimmt und plötzlich teilt er sich, weil von unten ein Seelöwe durchjagt – ja, deswegen kommt man hier her. Das Wasser ist allerdings so kalt, dass ich irgendwann meine Hände nicht mehr spüre, das ist neu! Während der Mittagspause beobachten wir einen Seelöwen, der unser Panga untersucht – sehr neugierig! Am Nachmittag besuchen wir die Post Office Bay, hier hinterlegen wir eine Postkarte, wie schon zu Zeiten der Walfänger. Wir dagegen nehmen vier deutsche hinterlegte Postkarten mit und werden sie zu Hause zu ihren Besitzern bringen. Ein schöner Brauch! Ein weiterer Schnorchelgang vom Strand aus folgt, deutlich leichter als der vorherige am Morgen! Wir hatten ja schon in der Woche zuvor einzelne Wasserschildkröten gesehen, aber die Anzahl bringt uns hier zum Staunen. Das Wasser ist seicht und voller algenbesetzter Felsen, an denen etliche dieser sanften Riesen in aller Ruhe beim Grasen beobachtet werden können. Ein magisches Licht durch Wasser und Sonne umgibt sie und mir kommen sie wie die Giraffen des Meeres vor! Sanft und würdevoll lassen sie sich überhaupt nicht stören. – Die Seelöwen spielen hier regelrecht mit uns, umkreisen uns neugierig und scheinen Luftblasen für uns zu machen oder werfen uns Steinchen zu. Dass solche Interaktionen mit frei lebenden Seelöwen möglich sind, glaubt man erst, wenn man es erlebt! Was haben wir für ein Glück, was ist diese Galapagos Reise doch ein Geschenk! Heute Abend sind wir zum Sun Downer richtig geschafft – und voller Eindrücke!

3./ 10. Tag: Unser erster Kaffee hat schon Nachahmer gefunden. In der Nacht sind wir an die Westseite Floreanas navigiert. Die Landschaft ist deutlich bergiger, vulkanischer und entsprechend fangen sich hier auch ein paar Wolken an den Bergen. Nach dem Frühstück gibt es eine Trockenlandung auf Floreana in Puerto Valasco Ibarra, einem 100-Seelen Dorf. Hier gibt es natürlich mehr Tiere als Menschen, ein wenig, wie eine Geisterstadt, so ruhig liegt sie da. Wie gut, dass uns wenigsten Seelöwen, Pelikane und Iguanas begleiten. Wir fahren mit einem offenen Kleinbus ins Hochland nach Asilo de la Paz vorbei an einem Gehege für Galapagos-Riesenschildkröten, die der Familie Wittmer gehörten. Meine Mutter hat die alte Frau Wittmer vor 20 Jahren noch kennengelernt, sie freute sich so sehr mal wieder deutsch zu sprechen. Da diese Insel die einzige natürliche Wasserquelle des ganzen Galapagos Archipels besitzt, konnten hier Piraten und auch Siedler wie die Familie Wittmer (ab 1932) überleben. Wegen der Gesundheit ihres Sohnes kamen sie einst hier her und sind bis zu ihrem Tod 2000 geblieben. Um das heute verlassene Haus der Familie Wittmer finden sich Zeichen von Zivilisation, wie ein Irrgarten und große Steinköpfe, dessen Urheber jedoch unbekannt sind. Die Natur zeigt sich hier üppig, da im Hochland ausreichend Niederschläge fallen. Beim Warten auf unser Panga sitze ich dann am Iguana-Trail, einem Weg, den die Meeres-Iguanas nehmen, um nach dem Sonnenbad ins Wasser zurückzukehren. Hier kann man Drohverhalten untereinander und Kämpfe erleben. Wie kleine Böcke schieben sie ihre Köpfe zusammen und wer verliert, sollte schnell sein! Und Aktion! Zurück auf der Mary Anne wird heute das Mittagessen wieder draußen serviert, nachdem wir alle mit Segel setzten mussten. Diesmal wurden wir richtig eingespannt und begegnen der Anstrengung des Segelsetzens. Gut im Wind, in ordentlicher Schieflage ist es besser, den Teller gut fest zu halten. Aber das Essen von Fernando schmeckt so doppelt gut! Die nächsten 10 Stunden navigieren wir – heute mal am Tag. Colette meinte, dass man eventuell Wale beobachten könnte. Es soll sie hier geben, aber nicht im Mai, wie man uns später erklärt. Was wir mitnehmen könnten, wollen wir mitnehmen. Also sitzen wir, mein Mann und ich, der englische Professor und der junge Amerikaner stundenlang mit Blick in die Ferne. 0 % Wale! Aber gegenseitig halten wir uns zum Durchhalten an und gründen die „Whale Watching Society“ – das Ende vom Lied ist, dass wir sehr viel Spaß haben, nicht zuletzt weil Fernando für ausreichend Bier sorgt. Egal, selten so viel gelacht! In den folgenden Tagen rufen wir uns immer, wenn einer aus dem Schiff kommt, zu: „ Und, hast du Wale gesehen?“ – die Antwort lautet immer: „Oh, jede Menge, du hast sie alle verpasst!“ – Was wir daran so komisch fanden, verstand der Rest der Gruppe nicht so ganz, sie waren halt nicht dabei!

4./ 11. Tag: Wir erwachen heute vor der Isla Isabela, der größten Galapagos Insel und werden mit unserem Kaffee in der Hand mit einem wunderschönen Blick auf den Vulkan Sierra Negra empfangen. Mit einer Trockenlandung am Punta Morena landen wir an einem ausgedehnten Lavafeld des Vulkans Sierra Negra, einem von 5,5 Vulkanen auf Isabela. Ein Kaktus, mannshoch, sonst nichts – nur Lava – gefaltet, gestockt, gewellt, gerissen, geriffelt usw. – ab und an finden sich jedoch kleine Wasseransammlungen und wie aus Zauberhand wachsen plötzlich Schilf, Farne, Sukkulenten und flaches Buschwerk, ein idealer Platz für einen erneuten Zwischenstopp der Flamingos. Auf Augenhöhe können wir sie ganz nah beobachten wie sie fischen, sich putzen und schnäbeln. Was für eine fantastisch intensive Farbe sie haben! Auf dem Panga-Ride durch weitere Mangroven begegnen wir einem sonderbaren Vogel, dem Flugunfähigen Kormoran – ein wirklich schräger Vogel, im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Kormorane haben im Laufe der Entwicklung das Fliegen eingestellt und fischen unter Wasser wie Pinguine. Entsprechend sind ihre Flügel auf einen kleinen Rest reduziert. Nach dem Fischen tun sie aber das, was jeder normale Kormoran macht, mit ausgebreiteten Flügeln trocknen – sieht ein wenig seltsam aus! Dieser graue Vogel würde auf den schwarzen Lavafelsen kaum auffallen, hätte er nicht wunderschöne strahlend blau-lilafarbene Augen! Was die Natur so hervorbringt! Auf der Weiterfahrt bestaunen wir weitere Massenansammlungen von Meeres-Iguanas – so viele, dass sie teilweise übereinander liegen müssen – was aber auch gut fürs Aufwärmen ist. Und weil es so schön ist, folgt ein weiterer Schnorchelgang – hier wird mir erst bewusst, wie sehr sich die obere Szenerie im Wasser fortsetzt, denn auch hier sieht man die erkalteten Lavaströme – was für eine Kraft diese Vulkane hatten! Hier sind wieder meine Freunde die Wasserschildkröten zu Hauf anzutreffen, begleitet von vielen bunten Fischen – ich könnte ihnen stundenlang beim Fressen und Schwimmen zuschauen, das würde mir wohl nie langweilig werden! Als Höhepunkt zischt dann noch einer dieser Flugunfähigen Kormorane auf der Jagd an uns vorbei – wirklich wie ein Pinguin! Am Nachmittag folgt eine Nasslandung am Bahia Urbina, einem Strandabschnitt, wo Wasserschildkröten zur Eiablage an Land kommen. Die Spuren sind zu finden, ansonsten aber nur einige riesige Landschildkröten, die sich zum Teil schon in ihre Schlafkuhlen eingekuschelt haben. Auf dem weiteren Rundgang zeigen sich die Land-Iguanas der Isla Isabela, die ein sehr gelbes Schuppenkleid zeigen. Beim Fressen zeigen diese freundlichen Vegetarier ihre kräftigen rosa Zungen – ein tolles Fotomotiv! Ganz schöne Kerle sind das. Und sie wissen, dass sie schön sind, denn einige posieren auf den blau-grauen Lavasteinen wie kleine Models! Die Whale Watching Society genießt mit einem Bier den obligatorischen Sonnenuntergang. Colette nutzt die Abendrunde nach dem Dinner dazu, uns über verschiedene Besonderheiten der Galapagos Inseln aufzuklären. So gibt es einen Vortrag zu Flora und Fauna, über Darwin, der sich hier nur 5 Wochen aufgehalten hat, über die Vulkane und die tektonischen Platten, sowie über die drei verschiedenen Strömungen, die das Klima auf Galapagos ausmachen. So verstehen wir langsam immer mehr über diesen einzigartigen Lebensraum, warum das Wasser an einigen Stellen so kalt ist, dass sich hier selbst Pinguine wohl fühlen. Ursprünglich als Vulkaninseln entstanden, sind die östlichen Inseln die ältesten, abgeflachtesten und inaktivsten, während die westlichen Inseln Fernandina und Isabela geschichtlich die jüngsten sind und weiterhin aktive Vulkane beherbergen. Eine Woche nach unserer Abreise schickte uns Colette Bilder eines Vulkanausbruchs auf Fernandina – leider verpasst!

5./ 12. Tag: Die nächtliche Navigation bringt uns in die alte Piratenbucht Caleta Tagus auf der Isla Isabela. Mit einer Trockenlandung beginnt unser Aufstieg zum Lake Darwin – Fotostopp mit Mary Anne! Der nächste Viewpoint zeigt den Alcedo-Vulkan mit seinen ausgedehnten Lavaflüssen. Der wunderschöne Spaziergang durch die raue Landschaft bei strahlend blauem Himmel wird begleitet durch die niedlichen kleinen Finken! Als nächstes steht Kayaking oder Panga-Ride an der schroffen Küste auf dem Programm. Während einige für die nächste Olympiade trainieren, genießen andere die veränderte Perspektive, um wieder Seelöwen, Kormorane, Krabben, Pinguine und Meeres-Iguanas zu beobachten. Nun muss die Truppe wieder eingesammelt werden, denn schnell gibt es eine kleine Navigation zur Isla Fernandina am Punta Espinosa und da geht für mich ein Traum in Erfüllung. Angekommen machen wir uns schnell schnorchel-bereit, denn gegen 12.00 h mittags kommen die Meeres-Iguanas aus dem Meer vom Algenfressen zurück, um sich wieder an Land aufzuwärmen. Das heißt, wir schwimmen mit ihnen! Rund um uns herum schlängeln sich die kleinen Kerle dem Land entgegen oder nehmen unter Wasser noch einen kleinen Algen-Snack. In Dokumentationen hatte ich solche Bilder schon gesehen – ich hätte jedoch nie gedacht, dass ich das selber live erleben könnte! Heute sind die Schildkröten Nebensache, meine Stars sind heute die Iguanas! Atemberaubend – und ich komme erst aus dem Wasser, als ich Hände und Füße nicht mehr spüre! Diese Bilder haben sich tief in mir verankert und sofort, auch jetzt spüre ich wieder das kalte Wasser auf meiner Haut! Wie schön, wenn man das erleben darf! Heute ist mein Tag, denn am Nachmittag begegnen wir den Meeres-Iguanas an gleicher Stelle an Land wieder. Es sind so viele. Ich sitze sprachlos da und beobachte wie sie sich in riesigen Gruppen zum Aufwärmen sammeln. Wie abgesprochen sortieren sie sich alle sonnenwärts und so wie es wieder fast zu heiß für sie wird, recken sie ihren Kopf hoch hinaus, um ihre Fläche zu verkleinern. Dazu die Geräuschkulisse, denn ein Iguana nach dem anderen schnäuzt mit einem kräftigen „Sneeze“ Wasser-Salz-Fontänen aus seiner Nase. Ich liebe diese Viecher! Sie sind hier heute meine Hauptattraktion neben Krabben, Falken, Schlangen, Kormoranen und Eidechsen, nicht zu verwechseln mit den Baby-Iguanas! Als wir wieder an Bord sind ist Colette mit unserer Crew am tuscheln – irgendwas liegt in der Luft – oh, eine erneute Äquatorüberquerung. Hatten wir schon auf unserem ersten Teil der Galapagos Reise, jedoch ohne nennenswerte Bedeutung. Das ist bei Colette anders. Als wir in gemütlicher Abendrunde an Deck sitzen und den allabendlichen Sternenhimmel genießen, kommt eine bunte Piratentruppe just zur Äquatorüberquerung zur Taufe. Mit viel Tamtam, Drohungen und Schnaps muss jeder als ein Tier den Äquator überqueren – Peter als Pinguin und ich natürlich als Meeres-Iguana! Bei den Kostümen hat sich die Crew selbst übertroffen! Unser Kellner im Kleid mit Gurkenohrringen – unvergesslich!

6./ 13. Tag: Nasslandung am Puerto Egas auf der Isla Santiago, Schnorchelausrüstung haben wir schon dabei, lassen diese aber am Strand liegen und machen erstmal eine Wanderung an der Küstenlinie. Neben den bekannten Begleitern Seelöwe, Krabbe, Pelikan, Iguana, Austernfischer zeigen hier Reiher ihre Krebsfangkünste. Zudem sind an diesem Küstenabschnitt nochmals ein paar der nachtaktiven Seebären zu finden. Müde von der Jagd in der Nacht dösen sie in Felsennischen. Ihr Fell ist dichter als bei den Seelöwen und ihre Schnauzen sind deutlich kürzer. Durch die unterschiedlichen Zeiten für Aktivität kommen sich beide Arten nicht in die Quere! Zurück am Strand schlüpfen wir in unsere Schnorchelausrüstung und los geht’s. Heute ist das Wasser seicht und klar, immer wieder finden sich kleine Fische in den schillerndsten Farben – mit den Schildkröten lassen wir uns entspannt treiben und genießen. Mit viel Glück entdecken wir nochmals einen Oktopus – so getarnt mit der Oberfläche der Steine, entdeckt man ihn nur, wenn er sich bewegt und seine stahlblauen Saugnäpfe an der Unterseite zeigt. Am Nachmittag bringt uns das Panga mit einer Nasslandung auf die Isla Santiago am Playa Espumilla. Die Blaufuß-Boobies zeigen hier was sie können. Ein Dutzend dieser großen, endemischen Vögel versammelt sich in der Luft – und wie auf ein geheimes Zeichen – stürzen sich alle zusammen wie kleine Torpedos ins Wasser, um Fische zu jagen. Schaut lustig aus. – Auf der anderen Seite des Strandes bietet sich ein weiteres Spektakel! Am besten legt man sich landeinwärts flach auf den Bauch und wartet. Dann kommen die Geisterkrabben aus dem Unterholz und man kann zuschauen, wie sie über den ganzen Strand verteilt Löcher buddeln, den überschüssigen Sand akribisch rundherum schön ordentlich platt klopfen und auf ein Neues! Diese nur hier zu findenden Krabben sind deutlich kleiner als die Sally-Lightfoot-Krabben, aber mit ihren silberfarbenen Panzern ein echter Hingucker. Schaut man genau hin, fallen nicht nur die hochaufragenden Augen auf, sondern auch Muster wie kleine Perserteppiche. Klein, aber nicht zu verachten!!! Bei dem anschließenden Panga-Ride bestaunen wir die vielen Felsformationen, wie zum Beispiel den „Mönch“ am Buccaneer Cove der Isla Santiago bis zum Sonnenunter¬gang – obwohl wir in diesem Urlaub sehr aktiv sind, sind wir sowas von entschleunigt und entspannt!

7./ 14. Tag: Kleine Überraschung für uns heute Morgen – wir haben irgendwann im Gespräch erwähnt, dass wir heute unseren 28. Hochzeitstag haben und unsere Mitreisenden haben uns eine Glückwunsch-Girlande gebastelt! Wie lieb! Nachdem wir hier nun schon etliche Tage unterwegs sind, schließt sich heute für uns der Kreis, denn als wir mit unserem Kaffee morgens an Deck gehen, befinden wir uns wieder am Pinnacle Rock. Heute landen wir jedoch auf der Isla Santiago mit einer Trockenlandung am Sullivan Bay. Noch einmal wandern wir über ausgedehnte Lavafelder im Farbspiel rot und schwarz. An Hand der verschiedenen Muster lässt sich die Naturgewalt der Galapagos Vulkane allerdings nur erahnen. Unsere unvergleichliche Crew hat uns beiden heute eine Torte gebacken, um uns zu gratulieren – die wird natürlich mit allen geteilt! Bei der folgenden Navigation begegnen wir zwar keinen Walen, aber Delfine schwimmen ein Stück neben uns her. Ich darf in das Netz am Klüvermast klettern und kann ihnen direkt unter mir zuschauen! Ich bin der König der Welt – so fühlt man sich dabei! Bei unserem letzten Schnorchelgang auf Galapagos ist das Wasser nochmal recht tief und aufgewühlt. Seelöwen umkreisen uns ein letztes Mal und ein paar Rochen schlafen in kleinen Felsennischen. Das Sonnenlicht, das sich durch die Wasseroberfläche bricht, die Atmosphäre der Unterwasserwelt hat meine Weltsicht deutlich erweitert. Nie hätte ich mir zu Hause vorstellen können, dass mir Schnorcheln einmal so viel Spaß machen könnte. Ohne das Schnorcheln wäre mir ein bedeutender Teil dieses Naturparadieses verborgen geblieben. Es ist gut, manchmal ein wenig über seine eigene Grenze hinauszugehen! So wie wir mit einer Seevogelkolonie angefangen haben, schließen wir die Reise nun mit einer Trockenlandung auf der Ilsa Seymour Norte ab. Seelöwen, Land-Iguanas, aber vor allem Möwen, Pelikane, Fregattvögel und die mir ans Herz gewachsenen Blaufuß-Boobies! Die Sonne steht schon recht tief und zaubert ein magisches Licht auf Landschaft und Tiere – alle Farben erscheinen so satt! So gelingen noch ein paar wunderschöne Fotos von den puschligen Küken der Fregattvögel und Boobies gegen das Licht – so flauschig! Das Gefieder der erwachsenen Fregattvögel schimmert in Grün- oder Lilatönen und was sich die Natur bei den blauen Füßen der Boobies gedacht hat – nun, sie werden erst in der Paarungszeit blau und sollen besonders warm sein, so dass es erst die Eier und dann die Küken schön warm haben. Auf jeden Fall gelingen noch ein paar spektakuläre Portrait-Aufnahmen mit Boobies und dann weiß man auch, woher sie ihren Namen „Tölpel“ haben. Am Abend gibt es noch ein gutes Dinner und ein paar kleine Dankesreden an Crew und Guide Colette! Ein besonderer Dank gilt Fernando für seinen Service! 8./ 15. Tag: Die Koffer sind gepackt, aber Colette bietet uns noch eine letzte Nasslandung um 6.00 h auf der Isla Mosquera an – alle wollen mit, ein letztes Mal dieses Paradies inhalieren. Den Sand an den Füßen, kuschelnde Seelöwenmamas und -babys zwischen dem Buschwerk, die Halbstarken spielen im seichten Wasser, ein paar letzte Seevögel und Iguanas und die Mary Anne im Hintergrund – dann heißt es Abschied nehmen! Es war wunderschön und wir sind „satt“, satt an Entspannung, Zufriedenheit und Eindrücken, zumal wir den Luxus beider Reiserouten genießen durften. Über Baltra geht es nach Guayaquil zurück zum Festland Ecuadors, wo wir noch eine Stadtführung machen und einen kleinen Eindruck der südamerikanischen Lebensweise erfahren. An einem großen Flussdelta gelegen, ist Guayaquil die größte Stadt Ecuadors. Bunt und wuselig liegt sie am Viewpoint oberhalb der Stadt vor uns, so viele Eindrücke. Wir genießen unser schönes Hotel direkt auf der Rückseite der Catedral Metropolitana – an die Zivilisation müssen wir uns tatsächlich erstmal wieder gewöhnen.

9./ 16. Tag: Heute am Sonntag haben wir noch einen halben Tag Zeit, bevor es auf den langen Flug nach Hause geht. So ziehen wir nochmal auf eigene Faust los und mischen uns unter die sonntäglichen Besucher der Küstenpromenade, den Malecon 2000 – ein buntes Treiben! Am Ende des Malecons schließt sich ein uriges Viertel an, kleine dicht gedrängte bunte Häuser, die sich an den Hügel schmiegen. Am unteren Rand finden sich viele alte Holzhäuser im Kolonialstil, zum Teil schön renoviert. Sie beherbergen heute vor allem Künstlerateliers und Galerien. Viele kleine Treppen führen durch steile Gänge an winzigen Häusern vorbei bis auf die Spitze zu einem Leuchtturm. Von hier oben hat man einen schönen Blick über die Stadt und das Delta bis hin zum Flughafen, unserer letzten Station in Ecuador. Fazit: Wer unsicher ist, welche Galapagos Reiserroute mit der Mary Anne, die bessere sei – nun jede für sich ist so abgestimmt, dass sie durchaus ausreichend ist, das eine oder andere Tier sieht man vielleicht nicht, die meisten aber schon. Die östliche Route ist insgesamt landschaftlich lieblicher, das Schnorcheln ist im ruhigeren, wärmeren Wasser leichter. Die westliche Route ist durch die Vulkanlandschaften geprägt, rauer und karger, das Schnorcheln ist schwieriger, da das Wasser zum Teil tiefer, aufgewühlter und kälter ist, die größere Tierdichte im Wasser hat man jedoch hier, vor allem die Meeres-Iguanas. So lohnt es sich auf jeden Fall durchaus beide Galapagos Reisen zu kombinieren. Wir haben es wahrlich nicht bereut! Steffi und Peter

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